Paris - Mon amour

Das letzte Mal in Paris war ich mit 17. Damals empfand ich vierzehn Stunden Busfahrt auch noch als Abenteuer. 

Heute geht es bequemer und schneller, und doch sind viele Jahre vergangen, bevor es mich diesen Sommer wieder nach Paris zog.
Erwartungshaltungen hatte ich eigentlich keine, denn der Anlass war zunächst ein Festivalbesuch. Außerdem hatte ich vom sogenannten Paris-Syndrom gelesen, welches vor allem Japaner befällt, wenn sich Ihre Paris-Träume nicht erfüllen.
Doch schon als wir im charmanten Saint Germain ankommen und uns auf den Weg zu unserem Hotel machen, liegt ein gewisser Zauber in der Luft. Die vielen Cafés mit den geflochtenen Stühlen strahlen eine solche gemütliche Gelassenheit aus, dass ich mich gern niederlassen würde.
Es ist Freitag 18h, und der Plan für diesen Abend war es, noch die Sacre Coeur zu besuchen.
Zu diesem Zeitpunkt konnte noch keiner ahnen, dass wir in einen Super-Power-Sightseeing-Rausch verfallen würden. 
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Warum?


Warum?
Mir fehlen die Worte. Schweigend und vor mich hinstarrend. 
Getrieben von dem Warum? Warum tut jemand so etwas? Warum tun Menschen anderen Menschen so etwas an? Und welche Ideologie befeuert diesen Wahnsinn?
Warum lassen sich Gedanken derart in Köpfe pflanzen, dass sie in Taten münden, die alle moralischen und ethischen Grundsätze hinter sich lassen?

Theorien und Ansätze mag es viele geben - nüchtern betrachtet. Aber keine die die Frage wirklich beantwortet.
Weil hier Grenzen so meilenweit überschritten werden.
Dass diese Taten Angst verbreiten sollen, berichtet die Presse.
Dass es ein Angriff auf die Freiheit ist. Eine Machtdemonstration. 

Und es wird weitere Antworten auf das Warum geben. Das ist wichtig, denn es ermöglicht den Menschen gefühlte Wahrscheinlichkeiten für sich zu errechnen. Um sich wieder ein wenig sicherer auf ihrem Terrain zu bewegen.
Der Absturz der Germanwings-Maschine war mehr als schrecklich. Und dennoch besteigen die meisten von uns wieder Flugzeuge. Auch auf dieser Strecke. Vielleicht auch, weil die gefühlte Wahrscheinlichkeit einen lebensmüden Piloten zu haben, der sein Leben mit einem Knall beenden möchte, von uns als gering eingeschätzt wird. Und das ist zum Glück auch so.

In dem Warum geht es nicht nur um uns selbst, das ist klar. Auch um die Welt, in der wir leben. Und die Antworten, die wir bekommen werden, mögen Informationen sein, Hintergründe und vielleicht auch Bekenntnisse.
Aber gerade kann ich mir nicht vorstellen, dass es für das emotionale Warum eine wirkliche Antwort geben kann.
Und ich frage mich, was ich heute dafür tun kann, um etwas Gutes in diese Welt zu tragen.

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