Helsinki - Eine Stadt trägt weiß-blau

 

Weiß auf blau. Majestätisch trohnt die Domkirche über dem Senatsplatz. In der Sonne leuchtet sie so stahlend hell und Du denkst Dir : "Ja, genauso hab ich mir das vorgestellt." Später konnte ich feststellen, dass die protestantische Kirche mit dem schlichten Innenleben auch vor einem dunklem Gewitterhimmer unglaublich imposant aussieht. Der Senatsplatz ist der zentrale Ort in Helsinki, von hier kann man alle wichtigen Sehenswürdigkeiten zu Fuß erreichen. 

 

Wenn Du von hier in Richtung Wasser durch die kleinen Kopfsteinpflastergassen mit ihren süßen Läden läufst, kommst Du schnell zum Südhafen. Hier gibt es einen wunderbar bunten Markt - mit jeder Menge Blumen, Birkenzweige (für die Sauna) und anderer finnischer Erzeugnisse. Vor einem weiß-bauen Himmel sitzt man hier draßen auf kleinen Holzstühlen und genießt die Leckereien, die hier angeboten werden.

 

Von dort aus nach links betrittst Du den Esplanadenpark - eine grüne Fußgängerzone zwischen zwei Einkauffstraßen. Hier gibt es neben Cafes auch Bühnen für Sommerkonzerte und jede Menge Parkbänke zum beobachten und relaxen. 

Zum Beispiel kannst Du die Statue auf dem linken Bild beobachten, der ich den Titel "Von nichts kommt nicht" gegeben habe. Danke an Statistin Möwe!

 

 

Erstmal halten wir uns jedoch rechts und betreten die Halbinsel Katajanokka

Ein Highlight findet sich hier nur im Sommer: Die vor Anker liegende finnische Eisbrecherflotte

 

 

Du kannst Dich hier in ziemlicher Ruhe auf den Stegen des kleinen Yachthafens niederlassen, Ruhe finden und Eisbrecher beobachten. 

Natürlich tut sich nichts, aber bei mir jedenfalls spielt das Kopfkino jede Menge Abenteuergeschichten ab, die diese Boote schon erlebt haben müssen. 

 

Auch hier findest Du wieder nette kleine Cafes mit jeder Menge toller Aussichten und Fotomotive. 

Und, wie mittlerweile in fast jeder Stadt, gibt es eine "Bridge of love" voller kleiner bunter Schlösser als Liebesbeweise. Diese hier trägt sogar eine kleine Inschift mit diesem Titel und so hofft man, dass das zusätzliche Gewicht auf die Dauer gut getragen wird, damit keine Liebe "ins Wasser fällt". 

 

Die russisch-orthodoxe Uspenski-Kathedrale ist auf der halbinsel sicher auch noch einen Besuch wert. Die vielen goldenen Kuppeln lassen sie fast eher in Russland vermuten, aber so weit weg ist das von hier ja auch nicht mehr...

 

 

Wir verlassen wieder die Halbinsel und schlendern durch den Esplanadenpark Richtung Westen.

Am Hauptbahnhof kannst Du die Lampenträger betrachten, die hier ziemlich berühmt sind. In dieser Gegend finden sich auch die meisten Musseen. Ich habe es beim Betrachten der Streetart der Umgebung belassen. Der weiß-blaue Himmel war einfach zu schön, um reinzugehen...

 

Kampi - hinter diesem Namen verbergen sich ein Platz, eine zentrale Metrostation und ein Einkaufszentrum - kann ich jedoch auch bei schlechtem Wetter empfehlen. Nur wenige Fußminuten vom Hauptbahnhof entfernt findest Du hier ein überdachtes Einkaufserlebnis auf mehreren Ebenen. 

 

Sollte es regnen, kannst Du so die Zeit bis zum Besuch der Felsenkirche überbrücken. Die Felsenkirche sollte erst eine Geschützbarriere werdenund wurde später zum Bomenschutzraum erweitert. Dieser liegt tatsächlich noch unter dem Bauwerk. Später wurde dann eine Kuppel aus Glas und Stahl aufgesetzt, die Wände sind jedoch immernoch aus dem ursprüglichen Stein. Obwohl die Felsenkirche ziemlich überlaufen ist, lohnt sich ein Besuch, auch wegen der Akustik, die zur Geltung kommt, wenn an dem großen Flügel gespielt wird. 

 

 

Der Rückweg führt über den botanischen Garten und beschert diverse schöne Ausblicke auf die Wasseridylle, die Helsinki so auszeichnet. 

Das kleine Restaurant auf dem Bild ganz links (kurz hinter dem botanischen Garten) hatte leider geschlossen, aber es sah so einladend und urig aus, dass es für das nächste Mal sicher auf dem Programm steht. 

 

Der Markt auf dem Platz hinter der Brücke hat mir noch besser gefallen als der am Südhafen, weil einfach viel weniger Touristen und viel mehr Finnen hier waren. Die Finnen sind einfach sehr entspannt. Und unglaublich freundlich und hilfsbereit. Im Supermarkt habe ich zum Beispiel nicht gecheckt, dass man hier sein Obst noch selbst abwiegen und bekleben muss. Ohne Umschweife ist die Kassierein los und hat dies erledigt und niemand in der Schlange hat genervt geguckt (ich habe aber auch sehr reumütig geguckt). 

 

 

Noch einmal kurz zurück zum Blumenstand am Markt und zum Motto dieses Berichts: Helsinki trägt weiß-blau. Ist doch klar, oder? 

 

Ein paar Fakten zum Abschluss

 

  • Mit Germanwings kommt man aus verschiendenen Städten (zum Beispiel Berlin-Tegel) recht günstig nach Helsinki. Der Flug dauert gerade mal zwei Stunden. 
  • Vom Flughafen aus fahren Busse von Finnair für ca. 7 EUR in die Stadt und brauchen ungefähr eine halbe Stunde. 
  • Die Mietwagenschalter befinden sich zwischen Terminal 1 und 2 und wie fast immer gilt: Im Vorfeld buchten ist günstiger!
  • Als Hotel haben wir das Scandic Paasi gebucht. Es liegt kurz hinter dem botanischen Garten, ist ziemlich neu und originell eingerichtet und hat ein großartiges Frühstücksbuffet. Nach 10 Minuten Fußweg bist Du am Senatsplatz. 
  • An einem Tag kann man sich einen guten Überblick über Helsinki verschaffen; will man in Kunst, Kultur und Szene eintauchen, braucht man aber mehr Zeit. 
  • Mit dem Boot kommst Du vom Südhafen aus sowohl zum Zoo (dazu mehr in einem späteren Bericht) und nach Porvoo, einem historischen Holzhäuschenstädchen östlich von Helsinki. 
  • Die Halbinsel Seurasaari ist Naherholungsgebiet, Freiluftmuseeum und Mittsommerfestszentrale in einem. 
  • Mit dem Auto brauchst Du nicht mal zwei Stunden nach Lahti. Dort bist Du schon am Päijänne - einem der großen Seen.

 

 

Und nun: Gute Nacht, Helsinki! 

P.S.: Unten stehendes Bild ist um kurz nach Mitternacht entstanden...

 

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Kommentare: 6
  • #1

    regina (Mittwoch, 02 Juli 2014 19:24)

    oh, sehr schön, da freu ich mich schon umso mehr auf meinen Helsinki Trip:-) leider nicht, wenn die Tage so lange sind, aber wiederkommen geht ja immer. Kannst du euer Hotel empfehlen? Bin noch auf der Suche und hin und her gerissen.
    regina von travelschick.de

  • #2

    Mandy (Donnerstag, 03 Juli 2014 09:56)

    Hallo Tabitha,
    Helsinki hatte ich irgendwie noch nie wirklich auf dem Radar, nach deinem Artikel aber scheint mir die Stadt doch einen Besuch wert :-) Danke dafür!

    Sonnige Grüße,
    Mandy

  • #3

    findsomebeautifulplaces (Sonntag, 06 Juli 2014 11:06)

    @ Regina: Das Hotel war wirklich gut (vor allem das Frühstück) und noch recht neu. Eine Wohnung mittendrin für ein paar Tage länger hätte aber sicher auch Charme...

    @ Mandy: Das freut mich :-) Ist ja auch gar nicht so weit weg...

  • #4

    Neni (Dienstag, 22 Juli 2014 10:51)

    Du hattest echt tolles Wetter! Wie süß sogar die Blumen blau-weiß sind. Mein Wunsch mal nach Finnland zu fahren wird immer größer!

  • #5

    Corinna (Sonntag, 12 Oktober 2014 14:35)

    Klasse-Bericht! Die Kathedrale auf dem Foto sieht ja gigantisch aus, oder täuscht das nur? Lohnt sich Helsinki eigentlich auch im Spätherbst/Winter oder ist es da schon zu "dunkel" und kalt? Und wie ist eigentlich das Preisniveau im Helsinki?

    LG, Corinna

  • #6

    Carina (Dienstag, 14 Juli 2015 17:26)

    Hallo Tabitha!
    Toller Bericht - ich liebe Helsinki :)
    Vielleicht noch eine kleine Ergänzung, was auf jeden Fall auch sehenswert ist (besonders bei schönem Wetter): Suomenlinna, eine alte Festung, auf 6 Inseln im Meer vor Helsinki gebaut. Man kann ganz einfach und günstig vom unteren Markt mit der Fähre hinfahren und hat von dort tolle Ausblicke aufs Meer und andere umliegende Inseln aber auch auf die Skyline von Helsinki. Vielleicht eine Option für Euren nächsten Besuch :)
    Helsinki lohnt sich definitiv auch im Winter! Gerade dass es so früh dunkel wird gibt der Stadt einen besonderen Flair und alles ist super schön beleuchtet, besonders vor Weihnachten. Im Dezember/Januar kann es aber sehr, sehr kalt sein. Fast noch schöner sind die Monate Februar/März, wenn die Sonne schon wieder ab und zu raus kommt und die Kälte angenehmer macht. Dazu kommt, dass in diesen Monaten normalerweise sehr viel Schnee liegt und auch die Bucht vor Helsinki zugefroren ist, sodass man auf dem Meer zu den umliegenden Inseln laufen kann. Etwas scary aber bei schönem Wetter echt toll!
    Liebe Grüsse aus Tampere (das auch in 2 Stunden von Helsinki mit Bus, Bahn oder Auto zu erreichen ist ;) )
    Carina