Japans Zauber in Kyoto

View Fushimi Inari Kyoto
Blick Fushimi Inari auf Kyoto

 

Japan zur Kirschblüte war schon so lange mein Traum.

Und ich hatte nicht erwartet, dass mich dieses Land so sehr begeistert. An jeder Ecke findest Du Dinge, die für Dich neu sind. 

Unser Startpunkt war Kyoto. Eine moderne Großstadt voller Tradition und Wärme.

Wir trafen nur auf hilfsbereite, freundliche  Menschen, die uns den Einstieg in diese neue Kultur leicht machten. 

Kyoto selbst hat so viel zu bieten. Die folgenden Aktivitäten haben wir in knapp drei Tagen unternommen.

Und dabei noch Zeit für Onsen, Sake und jede Menge gutes Essen gehabt. 

Lass doch den Zauber Japans ein wenig auf Dich wirken!

 

Fushimi Inari Taisha

Am Anfang des Weges zum Fushimi Inari bist Du zunächst von sehr vielen Menschen umgeben. Vor dem Eingang reihen sich zudem Verkaufsstände voller Leckereien nebeneinander. Manche hast Du noch nie in Deinem Leben zuvor gesehen. Aber es duftet an jeder Ecke großartig. 

Den schnellsten Weg findest Du, wenn Du einfach den jungen Frauen in ihren bunten, wunderschönen Kimonos folgst. Ausgerüstet mit Handy und Selfie-Stick sind sie die wahren Posen-Meister.

Auf dem Weg zum Gipfel säumen Tausende roter Tore den Weg. 

Von vorne sind sie nur rot, von hinten sind sie stets mit für uns unlesbaren Schriftzeichen graviert. Diese stehen für ihre Spender und Sponsoren, sehen aber deswegen nicht weniger schön aus.

 

 

 

Den ganzen Weg begleiten Dich die Füchse, die als Verkörperung der Gottheit Inaris gesehen werden. Der Schlüssel im Maul verspricht Erfolg. Und so kaufen die Besucher kleine rote Tore oder Füchse, die beschriftet werden, um hier zu bleiben und dem Besitzer Wünsche zu erfüllen. 

Je höher Du dem "Gipfel" kommst, desto leerer wird es. Viele besuchen nur den Tempel oder gehen nach der ersten Stufe zurück.  Der Rundweg zieht sich über ca. 4 Kilometer, und weiter oben wirst Du mit einem hübschen Blick über Kyoto belohnt. 

Noch größere Belohnung für den begeisterten Reisefotografen ist es jedoch, die Tore ohne Menschen aufnehmen zu können...

 

Durch den Bamboo Forrest

Bambushain Arashiyama / Kyoto
Bambushain Arashiyama / Kyoto

 

Von der Kyoto Station fährt von Gleis 32/33 ein schneller Zug in ca. 15 Minuten nach Arashiyama. Und das ist gut, denn für den Bambushain solltest Du unbedingt früh aufstehen. So leer wie auf dem Bild oben ist es nur in den frühen Morgenstunden oder den späten Abendstunden. Der Weg durch den Bamboo Forrest ist nicht lang, und um 8h kommen schon die ersten Brautpaare für Fotosessions an.

Am Rande des "Waldes" kannst Du diverse Tempel besuchen oder bekommst einen schönen Ausblick über die hier schon etwas ländliche Gegend. Im Sommer kannst Du eine Bootsfahrt auf dem Fluss unternehmen oder einfach nur an der markanten Brücke entlang flanieren. Oder Du steigst auf einen kleinen Berg und besuchst eine Affenbande...

 

Auf zum Monkey Park

Affe Monkeypark Kyoto
Blick vom Monkeypark auf Kyoto

 

Den Besuch im Monkey Park kann ich nur jedem empfehlen. Vom Zentrum Arashiyamas geht es 15 Minuten den Berg hinauf, und schon bist Du im Land der rotgesichtigen Makaken. Wer kennt nicht, die Bilder von den in heißen Quellen badenden Affen im Schnee? 

Was ich besonders schön finde ist, dass das hier kein Zoo ist, sondern die Affen frei leben. Die, die hinter Gitter kommen, sind die Besucher, wenn sie die Affen füttern wollen. Für 100 Yen kannst Du einen Tüte Apfelstückchen oder Erdnüsse erwerben. Und irgendein dankbarer Abnehmer, der dir die Gabe aus der Hand nimmt, findet sich immer. 

 

Imperial Palace

Der Kaiserpalast liegt inmitten eines großen Gartengeländes, welches jederzeit frei zugänglich ist. Über Nacht haben sich hier die Kirschblüten geöffnet, und viele Menschen nutzen die erblühte Kulisse zum Flanieren und Posieren. 

Kirschblüten gibt es überall auf der Welt. Das, was in Japan den Unterschied macht, ist, in welcher Form sie zelebriert werden. 

Neben den vielen einheimischen Fotografen, die unterwegs sind, um die schönsten Blüten abzulichten, sind die Plätze unter den Bäumen wenige Wochen lang der Ort für allabendliche Picknicks und ausgelassenes Beisammensein. Im Bericht über Tokio wird es sehr viele Bilder davon geben, denn dort war schon "full bloom".

 

Zurück zum Kaiserpalast. Im Gegensatz zu europäischen Schlössern würde man ihn wohl "nüchtern" nennen. 

Der Innengarten jedoch - mit seinen Brücken, seiner Ordnung und Präzision, stellt einen japanischen Garten in Perfektion dar. 

Im Nishiki Market

 

Mitten im modernen Kyoto liegt der Nishiki Markt - eine Art überdachte Markthalle. 

Hier bekommst Du fast alles. Vor allem aber jede Menge frisch zubereitete Speisen.

Bei mehr als der Hälfte davon hast Du keine Ahnung, was das ist oder was drin steckt. Und kleine Kinder, die Oktopusse am Stiel essen, sind schon ein ungewöhnlicher Anblick. Auf jeden Fall ist es ein guter Ort, um viele Kleinigkeiten zu probieren. 

 

Gion - Das alte Kyoto

Kimono Schirm Kyoto Gion Tempel Mädchen
In den Straßen von Gion

 

Während man durch engen Gassen des Stadtteils Gion spaziert, hat man das Gefühl, dem traditionellen Japan ein Stück näher zu sein. Hier stehen sie noch: Die alten, holzgetäfelten Häuser, geschmückt mit roten oder weißen Lampions.

Überall finden sich kleine Tempel und Schreine. Traditionell gekleidete Paare flanieren, und auch die junge Generation nutzt die Gelegenheit, ihre Kimonos auszuführen. 

 

 

Mit ein wenig Glück begegnest Du hier auch einer echten Geiko oder Maiko. Während die Geikos fertig ausgebildete Geishas sind, befinden sich die Maikos in Ausbildung. Um den Beruf der Geisha ranken sich viele Geschichten. Am ehesten sind sie hochgradig qualifizierte Unterhaltungskünstlerinnen. Sie müssen perfekte Teezeremonien beherrschen, mehrere Instrumente, Tanz, Kunsthandwerk und vieles mehr. 

Wir hatten das Riesenglück, noch Karten für das Miyako Odori zu ergattern. Diese Aufführung der Geikos und Maikos gibt es nur drei Wochen im Jahr zur Zeit der Kirschblüte. Es war zauberhaft. Sie bewegen sich mit einer solchen Präzision in diesen wunderschönen Kimonos und Kostümen. Die Musik ist am ehesten zu beschreiben wie eine Mischung aus balinesischer Tempelmusik, gemischt mit einer experimentellen Björk. Auf jeden Fall ein Erlebnis, welches ich nicht missen möchte. Auch, weil die ältere Dame aus Kyoto, die hinter mir saß, mir in jeder neuen Szene ihr Opernglas reichte. Sie sind so stolz hier auf ihre Kultur!

Und das völlig zurecht.  

 

 

Von Gion immer weiter aufwärts gelangst Du zum Kiyomizu-dera Tempel, von dessen Terrasse sich ebenfalls wieder ein toller Blick über die Stadt bietet. Hier sind die Eintrittskarten den Jahreszeiten angepasst. Im Frühling natürlich mit Kirschblüten...

 

Der Toji-Tempel

 

Das Dach des Toji-Tempels kannst Du von vielen Orten in Kyoto erspähen. Im Frühling bietet sich dann noch eine besondere Möglichkeit des Besuchs - nämlich nach Sonnenuntergang. Dann öffnen sich die Pforten ab 18.30h nämlich erneut und geben einen illuminierten Garten preis. (Der Link führt zum Illuminationskalender 2017 für Kyoto). Du kannst durch den Park schlendern, die beleuchteten Kirschblüten bewundern oder riesige goldene Buddhastatuen in den Gebäuden bestaunen. 

 

Zahlen, Daten, Fakten

Es gibt noch so viel mehr zu erleben in und um Kyoto. Den goldenen Pavillon zum Beispiel. Den Philosophenweg. Oder einfach nur der Skywalk auf dem Dach des Bahnhofs. Die Stadt Nara ist einen Tagesausflug weit weg. Hier kannst Du frei lebendes Rotwild bestaunen und einen riesigen Buddha besuchen. Und, und, und...

 

Für uns war Kyoto der perfekte Einstieg ins Land der aufgehenden Sonne. Eine Großstadt, aber voller Traditionen. 

Zum Thema "Alles, was Du beim ersten Japan-Besuch wissen solltest" wird es einen eigenen Artikel geben, denn ich habe hier so viel neues gelernt und viele Dinge zum allersten Mal ausprobiert. 

 

Für den Einstieg nach Kyoto mögen aber folgende Fakten interessant sein:

  • Kyoto hat keinen eigenen Flughafen. Der nächstgelegene befindet sich in Osaka. 
  • Von Osaka bist Du mit dem Zug in ca. einer Stunde in Kyoto. Am Bahnhof kaufst Du Dir im JR Büro hierfür am Besten deine Fahrkarte gemeinsam mit einer ICOCA-Karte, die Du später für alle öffentlichen Verkehrsmittel benutzen kannst. 
  • Der öffentliche Nahverkehr ist ein Traum. Pünktliche Busse, Bahnen und Züge. Und er ist gar nicht so undurchschaubar, wie es auf den ersten Blick wirkt.
  • Drei Tage sind schon fast zu wenig für die alte Kaiserstadt. Aber genug, um einen ersten Japan-Geschmack zu bekommen.
  • Auf das Essen bin ich gar nicht eingegangen, denn das passte hier nicht mehr mit hinein. Nur kurz: Alles schmeckt! Ich habe auf der ganzen Reise nichts gegessen, was ich nicht mochte! Selbst die Onigiris (gefüllte Reisbälle) aus dem Supermarkt haben besseren Reis als manche Sushi-Bar bei uns zu Hause. 
  • Du brauchst unbedingt bequeme Schuhe. Unser Durchschnitt waren 20.000 Schritte am Tag. 
  • Wenn Du das Hotel in der Nähe einer Bahnstation wählst, ist das schon die halbe Miete. 
  • Japan befindet sich auf einem ähnlichen Kostenniveau wie Deutschland. Vor Ort ist es also gar nicht so teuer wie allgemein geglaubt wird. 
  • Ich habe noch nie irgendwo so viel Neues kennengelernt wie in Japan!

Die weiteren Stationen werden uns noch mit dem Mietwagen zum Fuji führen und natürlich mit dem Shinkansen nach Tokio.

Zu noch mehr japanischem Zauber.

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Kommentare: 6
  • #1

    Markus (Donnerstag, 13 April 2017 00:13)

    Oh wow! Ein Land das mich schon ganz lange reizt. Aus mehreren Gründen. Der fotografische Hintergrund spielt dabei die Hauptrolle. Das Land und die Menschen erscheinen mir schon sehr spannend!! Jetzt hab ich mal wieder fernweh... Und wie so oft ist Dein Blog schuld!!!! ;-))

  • #2

    Nord-Peru-Reisen (Montag, 17 April 2017 18:35)

    Ich war vor 8 Jahren in Japan, und auch in Kyoto. Eine tolle Stadt ! Japan ist für uns Europäer wirklich sehr anders, exotisch, faszinierend, aufregend, mit hervorragendem Essen, Gerüchen, anderen Farben und Traditionen - ein Land, das ich unbedingt nochmals besuchen möchte.

  • #3

    Michi (Donnerstag, 22 Juni 2017 14:47)

    Kyoto hat mich auch sehr fasziniert und wenn ich jetzt deinen Eintrag lese und die Bilder sehe, möchte ich am liebsten noch mal hin. Den Bamboo Forrest haben wir leider verpasst. Und Japan zur Kirschblüte muss sowieso ein Traum sein! Bei unserer Reise im August war es extrem schwül...

  • #4

    Christine (Mittwoch, 02 August 2017 11:28)

    Kyoto hat auch in meinem Herzen einen ganz besonderen Platz eingenommen! Hach, da werden viele Erinnerungen wach!
    Ich möchte auch unbedingt eines Tages zur Kirschblüte zurück... :)

  • #5

    Tabitha (Montag, 02 April 2018 11:04)

    @ Markus: Du wärst hier absolut im Foto-Himmel!!! Gerade, weil die Japaner selbst so foto-verrückt sind, kann man hier auch völlig frei unterwegs sein. Und auf Deine Umsetzung wär ich mega-gespannt!

    @Manuela: Wow, das ist bestimmt auch spannend, was sich in diesen Jahren alles verändert hat. Gerade Kyoto wirkt auf mich als würde man Tradition auf jeden Fall pflegen, aber der Fortschritt in Japan ist trotzdem generell rasant.

  • #6

    Tabitha (Montag, 02 April 2018 11:07)

    @Michi: Im August müsste dort auch Hochsommer sein, oder? Anfang April war es auf jeden Fall teilweise noch ziemlich kühl. Ich musste mir sogar einen Pullover nachkaufen, da ich nur mit Handgepäck unterwegs war. Aber die Kirschblüte kann ich nur empfehlen.

    @Christine: Ein Erlebnis, das man nie wieder vergisst, oder? Es ist ja nicht nur die Blüte selbst, sondern auch der liebevolle Umgang der Japaner damit.